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Rätselgeschichte - Der verschwundene Riko

Warum er an seinem freien Sonntag überhaupt ans Telefon gegangen war, wusste Privatdetektiv Robert Finder selbst nicht mehr. Hatte er sich doch geschworen, den Apparat an Sonntagen zu ignorieren. Aber nachdem er jetzt schon mal abgehoben hatte, konnte er Frau von Piekenstein auch aufsuchen und schauen, ob er ihren Riko finden konnte. Vor dem Tor der edlen Villa, wusste er dabei noch nicht, wie kompliziert sich die Befragung von Frau von Piekenstein gestalten würde.

Folgen Sie Robert in die herrschaftliche Villa und knobeln Sie mit ihm über die verworrenen Angaben der adeligen Dame. Ihnen wird der Kopf garantiert genauso rauchen wie dem Privatdetektiv bei dieser spannenden Rätselgeschichte.

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Der verschwundene Riko

Eine Detektiv Rätselgeschichte für Erwachsene mit Lösung

 

Privatdetektiv Robert Finder hechtete eilig zur Tür rein und griff nach dem hartnäckig klingelnden Telefon. „Detektei Finder, Robert persönlich am Apparat“, bellte er leicht atemlos in den Hörer. Am anderen Ende der Leitung meldete sich eine etwas spitze, weinerliche Frauenstimme. Ob er denn Zeit für einen neuen Auftrag habe. Ihr Kind sei verschwunden, schluchzte die Dame. Robert holte tief Luft. Ja, sicher. Für verschwundene Kinder habe er auf alle Fälle Zeit. Wann er denn zu einem ersten Gespräch vorbeikommen solle? Nach kurzem Hin und Her fand sich Robert dann schon eine Stunde später auf dem Weg zu der besorgten Dame wieder – und das an einem Sonntag! Dabei versuchte er, zumindest diesen einen Tag der Woche ganz privat und nicht als Detektiv zu verbringen. Aber wie so oft blieb es bei dem Versuch.

Er hielt vor einer piekfeinen, weiß gekalkten Villa, die inmitten eines so opulenten Gartens lag, dass Robert ihn schon fast einen Park nennen mochte. Hier war es mit Sicherheit auch ein Fulltime-Job, Gärtner zu sein. Er räusperte sich und drückte dann die Klingel mit der Aufschrift „von Piekenstein“. Robert grinste in sich hinein. Irgendwie passte der Name. Kurz darauf erschien ein nobler, etwas blasierter Butler am Gartentor und hieß ihn einzutreten. Er werde ihn sofort zu Madam bringen, teilte er Robert mit, verweigerte aber jeden weiteren Konversationsversuch. So dackelte Robert leicht irritiert hinter ihm her und sah sich auf dem Weg etwas um.

Eine Wiese mit einem kleinen, aber schicken Schlösschen – gerade groß genug für ein etwa achtjähriges Kind, um darin zu spielen. Ob es wohl dem vermissten Sohn gehörte? In Gedanken versunken war er wohl langsamer geworden, denn der Butler räusperte sich pikiert, als er am Eingang der Villa auf ihn warten musste.

Schnell folgte er dem Butler, bevor ihn dessen missbilligender Blick noch einmal traf. Die Villa war von innen gestaltet, wie es der Garten schon versprochen hatte: geschmackvoll und nur vom Feinsten. Von der Decke hingen opulente Kristalllüster. Trat man ein, schritt man über teuerste Perserteppiche, die jedes Geräusch von Schritten in der Empfangshalle einfach verschluckten. Große Fenster ließen auf der rechten Seite viel Licht herein und boten gleichzeitig einen atemberaubenden Ausblick auf die Künste des hauseigenen Gärtners. Gegenüber der Haustür dominierte eine breite, geschwungene Festtreppe mit reich verzierten Geländern das Bild. Über diese Haupttreppe schwebte Robert eine schlanke Mittfünfzigerin in einem sündhaft teuren Kleid entgegen.

„Von Piekenstein. Sylvia Anna-Sophia von Piekenstein“, stellte sie sich vor und entbot Robert ihre Hand zum Kuss. Etwas ungelenk küsste er denn auch die Hand der Dame. Das amüsierte Schmunzeln des Butlers über seine Unbeholfenheit entging ihm dabei aber nicht. „Am besten zeige ich Ihnen gleich Rikos Zimmer und sie fangen mit ihrer Arbeit an“, ergriff Frau von Piekenstein das Wort. Über Geld musste sie wohl auch nicht reden. Um sein Honorar machte sich Robert entsprechend wenig Sorgen. Eilfertig folgte er ihr die Treppe hinauf und einen langen Flur entlang. An den Wänden hingen kaum Bilder von Familienmitgliedern. Dafür gab es umso mehr Bilder eines ... Nun ja, Hund mochte Robert das Tierchen nicht nennen. Offensichtlich war das das über alles geliebte Schoßtier der Dame von Piekenstein.

„Hier ist sein Zimmer“, schluchzte sie und gab Robert den Weg in ein großes, helles Zimmer frei. Der glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Hundedeckchen, Hundekörbchen, Hundespielzeug. Das „Kinderzimmer“ war wohl eher ein Hundezimmer - und das verschwundene Kind dann wohl auch kein Mensch, sondern ein Hund. Sein Gesicht musste göttlich gewesen sein, denn der bisher noch recht reservierte Butler konnte sich ein amüsiertes Glucksen über Roberts Entsetzen trotz bester Ausbildung nicht verkneifen.

Es dauerte einen Moment, bis Robert seine Fassung wieder gewann. Den Butler strafte er mit einem bösen Blick, bevor er sich Frau von Piekenstein wieder zuwandte. „Seit wann ist Riko denn jetzt schon verschwunden?“, fragte er in möglichst professionellem Ton. „Lassen Sie mich mal überlegen“, erwiderte Frau von Piekenstein nachdenklich.

„Genau! Das war an dem Tag, bevor ich zum Frisör gegangen bin.“ „Und wann waren Sie beim Frisör?“, erkundigte sich Robert irritiert. Oh, das sei genau drei Tage nach ihrem Besuch bei ihrem Lieblingskürschner gewesen. „Und der war wann?“, bohrt Robert leicht ungeduldig nach.

Wenn sie sich recht erinnere, gab Frau von Piekenstein zurück, sei der wiederum fünf Tage nach Tantchens Geburtstag gewesen. Das wisse sie deshalb so genau, weil ihre älteste Tante an diesem Tag ihren Neunzigsten begangen hatte. „Und wann hatte die Tante wohl Geburtstag?“, seufzte Robert langsam leicht genervt. Der Geburtstag sei eine tolle Feier gewesen. Deshalb habe sie das Damenkränzchen zwei Tage später noch zu einem kleinen Umtrunk im örtlichen Café eingeladen.

Das mit dem Umtrunk sei ja nett, stöhnte Robert nun sichtlich entnervt, doch wann sei dieses vermaledeite Kaffeekränzchen denn nun gewesen. Warum er denn so gereizt sei, gab Frau von Piekenstein pikiert zurück. Vier Tage später sei sie bei ihrem Schneider vorstellig geworden und das sei ein Donnerstag gewesen, weil dieser Schneider eben nur Donnerstag für sie zu sprechen sei. Dann aber habe er auch den ganzen Tag für sie Zeit.

Robert stöhnte. Ihm schwirrte der Kopf. Vor wie vielen Tagen ist dieser verdammte Kö... äh ... dieser süße Hund jetzt genau verschwunden und welcher Wochentag war das?

Können Sie unserem Privatdetektiv Robert Finder helfen und sagen, seit wann der Hund von Frau von Piekenstein verschwunden ist und an welchem Wochentag es genau war?

>> Die Lösung inkl. der gesamten Rätselgeschichte können sie unterhalb dieses Textes als kostenlose PDF-Datei ausdrucken.

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