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Der tote Lord - Detektivgeschichte als Kurzkrimi Rätsel

Im beschaulichen Norden Englands ist die Welt noch in Ordnung – möchte man meinen. Das ändert sich nämlich, als just an diesem Morgen die Haushälterin Sally ihren langjährigen Dienstherrn Lord Peter Kingstone tot in seinem Lieblingssessel vorfindet. Das ruft den landesweit bekannten Kommissar Littleton aus London aufs Land und damit auf den Plan. Doch was unter seiner prüfenden Lupe zum Vorschein kommt, scheint keinen Sinn zu ergeben. Wie also ist der Lord nun zu Tode gekommen?

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Der tote Lord

Eine Detektiv Rätselgeschichte für Erwachsene mit Lösung zum Download

 

Kommissar Littleton liebte das satte Grün der Wiesen und Wälder, die kleinen, liebevoll gepflegten Häuschen und den Hauch des Ursprünglichen über der Landschaft im Norden Englands. Und so genoss er auch jetzt die Aussicht von seinem Abteil in der ersten Klasse aus, auch wenn der Anlass seiner Reise – wie so oft in seinem Beruf – nicht der schönste war.

Kollegen holten den Kommissar aus London vom Bahnhof ab und fuhren mit ihm zu einem der großen, viktorianischen Landhäuser, wo er ihnen bei der Lösung eines kniffligen Falles helfen sollte. Sie fuhren eine breite Auffahrt hinauf und hielten direkt vor dem Treppenabsatz mit dem bemoosten, steinernen Türbogen. Der Kommissar zog an der alten, aber noch immer funktionierenden Klingel, worauf die Haushälterin Miss Sally in der typischen schwarz weißen Dienstbotentracht beflissen die Tür öffnete und den Kommissar mit trauriger Miene hereinbat. Sie werde ihn sofort zum Ort des Geschehens geleiten, flüsterte sie, Littleton möge ihr bitte folgen.

Ohne ein weiteres Wort huschte die zarte, in ihrer Trauer fast zerbrechlich wirkende Mittfünfzigerin vor dem Kommissar her in Richtung des Lesezimmers, vorbei an einer großen Papageienvoliere. In dem geschmackvoll eingerichteten Zimmer fand Littleton den Hausherrn, Lord Peter Kingstone of Lancashire, tot in seinem antiken Ohrensessel sitzend vor dem noch glimmenden Kamin. Ein Jagdpfeil steckte tief in seiner Brust. Aus der Wunde war inzwischen so viel Blut ausgetreten, dass das Polster des Sessels an der Seite rötlich gefärbt war und sich am Boden eine kleine Lache gebildet hatte. Sonst entdeckte der Kommissar an der Leiche selbst keine Spuren.

Weder war der Lord gefesselt oder anderweitig im Sessel fixiert worden, noch war ihm in irgendeiner anderen Weise Gewalt angetan worden. Man hätte meinen können, er sei im Schlaf erschossen worden. Penibel notierte der Kommissar diese Möglichkeit in sein Notizbuch.

Neben dem Sessel lag eine kaputte Papiertüte. Der Kommissar nahm einen Kugelschreiber und hob sie damit hoch. Sie war sauber und leer. Offensichtlich war sie also unbenutzt. Etwas Verdächtiges konnte er an der Tüte jedoch nicht finden. Und so legte er sie sorgsam an ihren Platz zurück.

Wer ihn denn gefunden habe, wandte sich der Kommissar an die Haushälterin, während er seine Blicke im Zimmer schweifen ließ. Sie selbst, antwortete diese leise, als sie das Zimmer habe lüften wollen. Der Kommissar nickte schweigend und sah sich weiter im Raum um. Neben dem Fenster stand eine Konstruktion, auf der eine Armbrust fixiert war, die genau auf den Lord zeigte. Von dort war also geschossen worden. Mit kritischem Blick musterte er den Griff der Armbrust. Das Holz war viel zu rau, um hier brauchbare Fingerabdrücke zu finden. Schade. Das hätte seinen Auftrag wahrscheinlich sehr vereinfacht.

Erst jetzt fielen Littleton einige Krümel am Fuß der Haltekonstruktion auf. Misstrauisch stocherte er mit seinem Kugelschreiber in den Krümeln herum. Das schienen Reste von einem sehr festen Bisquit zu sein. Ob der Lord am Fenster einen gegessen hatte? Oder vielleicht hatte er auch den Papagei damit gefüttert? Littleton zuckte mit den Schultern und notierte etwas von ominösen Krümeln bei der Tatwaffe in seinem Notizbuch.

Dann wandte er sich wieder Miss Sally zu. Wer denn noch im Haus lebe, fragte er, seinen Kugelschreiber wieder zückend. Der Herr habe schon eine geraume Weile allein gelebt, gab die Haushälterin schluchzend zu Protokoll. Sie selbst komme nur an zwei Tagen in der Woche, um das Haus in Ordnung und sauber zu halten und die Wäsche des gnädigen Herrn zu waschen. Ach ja, und der Gärtner kümmere sich noch einmal in der Woche um den Garten. Nur letzte Woche sei er nicht da gewesen, da er mit Lord Kingstone einen kleinen Streit gehabt habe. Sie selbst sei vor drei Tagen das letzte Mal im Haus gewesen, fuhr sie unter Tränen fort. Da sei der Lord zwar etwas missgestimmt, aber definitiv noch sehr lebendig gewesen. Und dann habe sie ihn am heutigen Morgen im Lesezimmer so – sie zeigte mit zitternder Hand auf den Toten – vorgefunden.

Ob der Lord denn gar keine Freunde gehabt habe, wunderte sich der Kommissar. Früher habe der gnädige Herr oft Empfänge und rauschende Feste gegeben. Aber mit zunehmendem Alter sei er, nun ja, etwas seltsam geworden, erklärte Miss Sally. Mit der Zeit habe er sich lieber mit Tieren als mit Menschen umgeben. Die seien weder geldgierig noch falsch und schon gar nicht bösartig, habe er sie immer belehrt, wenn sie ihn darauf ansprach.

Den Papageien habe er schon gesehen, bemerkte Littleton, bevor die Haushälterin fortfuhr. Ja, und dann gäbe es da noch einen Affen. Der hätte vom gnädigen Herrn erlesene Kleider bekommen, in denen er durch das ganze Haus turnen durfte. Das gute Geschirr habe einige Stücke wegen dieses Tieres gelassen, deutete Miss Sally mit leicht verärgerter Miene an. Aber der Herr habe das Tier eben sehr geliebt und ihm alles verziehen. Sie seufzte schwer und schnäuzte in ihr zartes, weißes Taschentuch.

Dann sei da noch ein dreibeiniger Hund, den der gnädige Herr aus einem Tierheim geholt hatte. Und eine Katze habe der Lord wohl auch noch gehabt, stellte Kommissar Littleton fest, eine grau getigerte mit einem roten Halsband, einem goldenen Glöckchen und einer langen Schnur daran. Tatsächlich hatte der Herr eine solche Katze, sah Miss Sally den Kommissar erstaunt an. Woher er das wisse. Nun, erwiderte Littleton, die kleine Samtpfote sei gerade zur Tür hereingeschlichen.

Oh ja, der Katze habe der gnädige Herr in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit gewidmet, nickte die Haushälterin gedankenversunken. Sie habe im Lesezimmer auch oft auf seinem Schoß geschlafen, während er in eines der Bücher vertieft gewesen sei.

Das mit der Schnur und dem Glöckchen sei allerdings recht seltsam gewesen, sinnierte Miss Sally. Die habe er der Katze erst seit vier Wochen umgebunden. Aber gut, der gnädige Herr habe so manche Absonderlichkeit gehabt. Dies sein noch eine der wirklich kleinen.

Der Kommissar horchte auf. Welche Absonderlichkeiten das denn wohl seien? Nun ja, überlegte die Haushälterin, zum Beispiel habe der Herr niemals das Loch im Zaun reparieren lassen. Dabei sei er sehr reich gewesen und hätte sich das ohne Probleme leisten können. Nein, er habe lieber den Streit mit den Nachbarn ausgefochten, wenn der Hund mal wieder sein Geschäft in deren Garten verrichtet hatte. Da habe es oft böses Blut gegeben.

Fein säuberlich notierte Kommissar Littleton Miss Sallys Angaben und entließ die völlig aufgelöste Frau anschließend, damit sie sich etwas erholen konnte. Der Kommissar verschob seine Pause und begab sich umgehend zu den umliegenden Nachbarn.

Zuerst läutete er an einem schmucken Häuschen aus der Empire-Zeit. Eine stilvoll gekleidet Dame um die fünfzig öffnete ihm. Ihr Gesicht verdunkelte sich, als Littleton sich vorstellte. Was der alte Kauz jetzt schon wieder angestellt habe, fragte die Dame mit dem klangvollen Namen Barnaby spitz. Der alte Kauz – und das letzte Wort betonte Littleton – sei tot, informierte er Miss Barnaby. Oh. Das sei dann doch bedauerlich. Sie habe sich ja oft über ihn und vor allem über den, Littleton entschuldige sicher das Wort, Köter geärgert. Aber tot? Nein, tot habe sie den alten Herrn dann doch nicht sehen wollen. Sie wisse auch von nichts, weil sie in den letzten Tagen unterwegs gewesen sei. Ob sie da ganz sicher sei, hakte der Kommissar nach. Todsicher, erwiderte die Gefragte prompt. Daraufhin machte sich Littleton einige Notizen und begab sich zum nächsten Nachbarn.

Am Tor eines riesigen, sehr liebevoll gepflegten Gartens läutete er das Ehepaar Pempry aus seinem Mittagsschlaf. Oh ja, mit Lord Lancashire habe man so seine Differenzen gehabt. Er solle doch nur mal ihre teuren Rosen anschauen, sagte Miss Pempry weinerlich. Schon zweimal habe dieses Vieh des Lords sie ausgegraben. Das letzte Mal wohl erst in den letzten Tagen als sie in London gewesen seinen. Sie hoffe doch sehr, dass ihm jetzt, wo der Herr nicht mehr ist, Einhalt geboten werde. Ihr Mann nickte nur zustimmend. Man habe sich so viel Mühe mit dem Garten gegeben und dann immer wieder dieser Hund! Das höre jetzt sicher auf, brummte Littleton und machte erneut einige Notizen.

Der letzte Nachbar war ein junger, sehr adrett gekleideter Städter namens Henry Smith, der sich hier vor kurzem erst das Landhaus in der Nachbarschaft des Lords gekauft hatte. Ja, der Hund sei ab und zu hier gewesen. Aber der Papagei habe ihn viel ärger genervt. Schließlich sei er hier, um die Ruhe zu genießen. Die habe er ja jetzt, stellte Littleton fest. Ob er da etwas nachgeholfen habe? Der junge Mann wurde blass. Nein, soweit würde er nicht gehen. Außerdem sei er gar nicht da gewesen. Daraufhin machte sich der Kommissar wieder Notizen und empfahl sich auch bei Smith.

Kurze Zeit später saß er bei einem Tee, den Miss Sally für ihn aufgebrüht hatte, im Landsitz des Lords und brütete über seinen Notizen. Was war hier wirklich passiert? Wer hatte das plausibelste Motiv und vielleicht auch die Gelegenheit? Dabei hatten doch alle behauptet, nicht da gewesen zu sein. War es überhaupt Mord? Oder doch Selbstmord?

Aber wie konnte sich ein Mensch selbst umbringen, wenn die Mordwaffe gute vier Meter entfernt war. Immerhin hatte er auch keinen Stock oder einen anderen Selbstauslöser im Zimmer gefunden. Was also war des Rätsels Lösung, knobelte Littleton angestrengt.

>> Die Lösung inkl. der gesamten Krimigeschichte können sie unterhalb dieses Textes als gratis PDF-Datei ausdrucken.

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